Aceretum

Ein Teil unserer Baumschule besteht aus einem Ahornpark, unser Aceretum, im dem die Mehrheit der Ahorne zu sehen ist. Diese Sammlung ist vor allem interessant in den Monaten Mai und Juni, nach dem Austrieb des jungen Blattes.; auch sind im Oktober die Herbstfarben, abhängig von der Witterung, häufig spektakulär.

Durch eine Vergrösserung des Betriebes war es möglich, dass Aceretum wesentlich zu erweitern , und eine grosse Anzahl von Exemplaren ist zu einem neuen Standort umgezogen. Die Einrichtung dieses neuen Standorts ist nunmehr fertig und dieser Teil der Sammlung ist genauso gut zugänglich wie der alte Standort. Die gesamte Sammlung steht dort nun in ihrer ganzen Pracht und ist grösser und schöner denn je und umfasst mehr als 600 verschiedene Arten und Sorten von Ahornen.

Niederländischen pflanzensammlung

In unserem Betrieb kann man eine ganze Reihe von niederländischen Pflanzensammlungen besichtigen. Dies ist eine Intiative der Koninklijke Vereniging voor Boskoopse Culturen. Die Pflanzensammlungen in unserem Betrieb sind: Acer (das Aceretum, siehe oben), Buxus, kletternde Lonicera, Pieris, Enkianthus und Japanische Azaleen. In der Entwicklung ist die Sammlung Ilex. Die Sammlungen sind für jedermann frei zugänglich während der Öffnungszeiten unseres Betriebs: an Werktagen zwischen 9 und 17 Uhr, an Samstagen zwischen 9 und 16 Uhr.Mehr Information zu der in unserem Betrieb bestehenden Sammlung von kletternden Loniceras finden Sie auf der Website unserers Mitarbeiters, der die Sammlung pflegt: Arjan Laros

Hier im Weiteren die Beschreibungen der Sammlungen im Einzelnen:

Acer

 

Die Niederländische Sammlung Acer ist sehr umfangreich und umfasst zur Zeit mehr als 600 Arten und Sorten. Möglicherweise ist dies die weltweit grösste Sammlung an einem Standort. Die Sammlung wurde in den sechziger Jahren des Vergangenen Jahrhunderts begonnen und trägt seit ungefähr 1970 den Namen Aceretum.

Den Anstoss zu dieser Sammlung gab damals ein sehr grosses Exemplar von Acer shirasawanum ‘Aureum’ (damals noch bekannt unter dem Namen Acer japonicum ‘Aureum’). Diese kolossale Pflanze steht noch immer hier und ist inzwischen schätzungsweise zwischen 140 und 150 Jahren alt. Der Baum ist ein echter Methusalem, was sich vor allem am verminderten Wachstum ablesen lässt. Niemand weiss, wie alt diese Sorte werden kann.

Die ersten Pflanzen der Sammlung wurden rund 1970 gepflanzt und bereits ein paar Jahre später waren es fast einhundert verschiedene. Das Interesse an den Arten hatte inzwischen auch stark zugenommen, so dass auch von diesen viele angepflanzt wurden. Das Aceretum wurde als Arboretum mit gepflasterten Wegen eingerichtet. Inzwischen ist es circa einen Hektar gross. Nun, dreissig Jahre später, sind viele Exemplare erwachsen geworden und verbreitet das Arboretum eine japanische Atmosphere. Einige auffällige Bäume sind Acer griseum, Acer davidii ‘Rosalie’, Acer buergerianum ‘Mistuba kaede’, Acer distylum, Acer pectinatum forrestii und viele Sorten von van Acer palmatum. Es gibt auch viele sehr seltene Sorten, wie unter anderem Acer pentapomicum, Acer sikkimense, Acer pentaphyllum und Acer sterculiaceum ssp. thomsonii. Das Aceretum wird vielfältig durch Vereine und Gesellschaften besucht. Ein Höhepunkt war in 1995 ein Besuch der International Dendrological Society aus Anlass des Acer Symposiums.

Das Aceretum besteht aus zwei Teilen, das ‘Oude Aceretum’ besteht seit ungefähr 40 Jahren, das ‘Nieuwe Aceretum’, wurde in 1990 begonnen, als das ‘Oude Aceretum’ voll war. Im neuen Teil wurde ebenfalls die Sammlung der japanischen Azaleen ausgepflanzt. Die Kombination dieser zwei Pflanzengeschlechte erwies sich als grosser Erfolg. Hier befindet sich auch ein langes Beet mit zahlreichen neuen Rhododendronsorten, hauptsächlich aus Deutschland. Es besteht ein vollständige Liste der Sammlung und diese wird hier aktuell gehalten.

Japanische Azaleen

Diese Sammlung wurde erst vor ein paar Jahren begonnen, doch umfasst bereits circa 200 verschiedenen Sorten. Der Ursprung der sogenannten Japanischen Azaleen liegt, wie der Name richtig vermuten lässt, in Japan, aber auch in Deutschland. Die alte Gartenkultur in Japan sorgte für viele interessante Formen.Die meisten kleinblumigen Sorten stammen direkt oder indirekt ab von Rhododendron kiusianum. Man nennt diese kleinblumigen Sorten häufig Kurume-Azaleen. Sie sind bei Weitem nicht alle in Japan entstanden. Viele Formen mit europäischen Namen stammen aus England oder den Niederlanden. De amerikanischen Sorten sind in Europa weniger bekannt, doch auch von diesen haben wir eine ganze Reihe. Japanische Azaleen gibt es in vielen Farben, jedoch nicht in gelb oder blau. Diese Farben finden sich dagegen schon bei den Zwergrhododendren. Sie unterscheiden sich durch ihre 5 statt 10 Staubgefässe. Auf der ersten Hallenausstellung während der Floriade 1992 in Zoetermeer war eine beeindruckende Sammlung echter Japanischer Azaleen mit hauptsächlich hier völlig unbekannten Formen zu bewundern. Diese Sammlung konnte nach Ende der Ausstellung erworben werden und bildet nun einen der Grundpfeiler der Nederlandse Plantencollectie Japanse Azalea. Auch sehr besondere Formen sind vorhanden, wie ‘Linearifolium’ met lintförmigen Blüten und eine Sammlung bodendeckende, sehr spät (erst in Juni) blühende Sorten aus Rhododendron nakaharae. ‘General Wavell’ hat die allergrössten Blüten. Es geistert noch ein Name durch die Japanischen Azaleen und zwar Rhododendron obtusum. In Wirklichkeit existiert diese Art nicht. Hinter diesem Namen verbirgt sich ein Sammelsurium an Arten, die man bislang nicht unterbringen kan. Die höherwerdenden und grossblumigen Sorten stammen in der Regel ab von Rhododendron kaempferi en Azalea ‘Malvatica’, eine aus Japan stammende Gartenform, die viel für Kreuzungen verwendet wurde. Aktuelle Information zu Japanischen Azaleen ist zur Zeit schwer erhätlich. Es besteht eine vollständige Liste der Sammlung und diese wird hier aktuell gehalten.

Enkianthus

Dieses kleine Geschlecht umfasst 10 Arten, von denen nur Enkianthus campanulatus wirklich bekannt ist und relativ viel verwendet wird. Diese variable Art wird aus Samen gezogen und die Sämlingen wurden und werden vielfach selektiert. Auf diese Weise sind 4 schöne Sorten entstanden, deren Namen alle mit einem V beginnen: ‘Victoria’, ‘Vega’, ‘Vesta’ und ‘Virgo’. Wir haben nunmehr eine kleine Sammlung im Aceretum ausgepflanzt. Die Herbstfärbung ist in der Regel besonders schön. Es besteht eine vollständige Liste der Sammlung und diese wird hieraktuell gehalten.

Hydrangea

Die Bauernhortensie, Hydrangea macrophylla, ist wohl die bekannteste Hydrangea und von dieser wurden in Europa auch mit Abstand die meisten Sorten selektiert, weniger in Japan oder den Vereinigten Staaten. Zahlreiche dieser hunderte von Sorten haben wir in den Beeten, die die verschiedenen Teile des Japanischen Ahornpark mit einander verbinden, ausgepflanzt. Natürlich finden Sie bei uns nicht nur die Sorten von Hydrangea macrophylla. Überall in der Baumschule treffen Sie auf hortensien: von wintergrünen Kletterpflanzen in Stechpalmen bis zu schön variierten Gruppen von Rispenhortensien im Ahorngarten. Stolz sind wir auf unsere zahlreichen Sorten der Japanischen Berghortensie, von denen die Teehortensien vielleicht die schönsten sind. Es besteht eine vollständige Liste der Sammlung und diese wird hier.aktuell gehalten.

Pieris

Die Pieris-Sammlung umfasst sehr wenige Arten, dafür umso mehr Sorten. Die Sammlung wurd in den achtziger und neunziger Jahren aufgebaut. Pieris blüht lange, ihre “schlafenden” Knospen sind im Winter und Frühjahr sehr dekorativ. Die Blüten öffnen sich ab Ende März; kleine zumeist weisse, aber auch rosafarbene oder rote Glöckchen an mehr oder weniger grossen Rispen. Auch der junge Blattaustrieb, der häufig feuer- oder braunrot ist, ist besonders attraktiv. Die Sammlung besteht aus ungefähr 70 verschiedenen Arten und Sorten. Es besteht eine vollständige Liste der Sammlung und diese wird hier aktuell gehalten.

Osmanthus

Die Sammlung Osmanthus ist, sicher in Anbetracht des an sich recht kleinen Geschlechts, umfangreich. Die mit Abstand bekannteste Art ist Osmanthus heterophyllus, mit als Synonymen Osmanthus ilicifolius und Osmanthus aquifolium. Beide Synonyme beziehen sich auf die morphologische Ähnlichkeit mit Ilex, der Stechpalme. Es gibt jedoch einen wesentlichen Unterschied, wodurch Verwechslung ausgeschlossen ist: Die Blätter von Osmanthus stehen einander gegenüber, während sie bei der Stechpalme versetzt sind. Ausserdem trägt Osmanthus immer kleine blaue Beeren. Die Blüten aller Osmanthusarten duften herrlich, doch die von O. delavayi und O. fragrans sind wohl am auffälligsten. Osmanthus heterophyllus ist die formenreichste Art mit mehreren dutzend Sorten, die alle in der Sammlung vorhanden sind. Natürlich gibt es auch von anderen Arten Kultursorten, wie den relativ grossblättrigen Osmanthus delavayi ?Latifolius’, oder den auffällig orange blühenden Osmanthus fragrans ?Aurantiacus’. Auch haben wir diverse Wildarten angepflanzt, sogar Osmanthus yunnanensis mit grossen langen Blättern verträgt unser Klime. In strengen Wintern friert er zwar zurück, erholt sich danach aber im Frühling immer wieder ausgezeichnet. Insgesamt kann man bei uns circa 25 verschiedene Arten und Sorten besichtigen. Eine vollständige Liste der Sammlung finden Sie hier.

Buxus

Die Sammlung wurde zu Anfang der achtziger Jahre begonnen aus Neugier nach den Resten einer blühenden Buxuskultur zu Beginn des Jahrhunderts. Viele der damals kultivierten Buxussorten, vor allem von Buxus sempervirens, drohten verloren zu gehen, nur in alten Gärten und Schlössern fanden sich noch Reste des einstmaligen Formenreichtums von Buxus. Später, Mitte der achtziger Jahre, erweiterten wir unsere Interesse auch auf andere Arten innerhalb dieses Geschlechts, das sich auch nomenklatorisch als interessant erwies. Die Sammlung die aus dieser Inventur und Sammelwut entstand, umfasst nun mehr als 125 verschiedene benannte Arten und Sorten winterharte Buxus. Die Pflanzen im Sammlungsgarten bleiben ungeschnitten und zeigen darum ihre natürlichen Wuchseigenschaften. Die Sammlung bietet zudem eine nahezu komplette Übersicht zum Sortiment von Buxus, das zur Zeit in Europa in Kultur ist. Alle Pflanzen sind selbstverständlich gut etikettiert, so dass sie als Referensplanten verwendet werden können Eine Liste der Saqmmlung finden Sie hier.

Kletternde Lonicera

Seit 1992 ist dee Lonicera-Sammlung Teil des Aceretums. Es gibt ungefähr 50 Arten kletternde Loniceras. Sie kommen ausschliesslich auf der Nordhalnkugel vor, die meisten in Asien, von Ostindien bis China und Japan, südlich bis Sumatra und etwas unter den Äquator bis Java. Kletternde Loniceras sind in zwei Subgenera verteilt: Subgenus Chamaecerasus en Caprifolium. Inerhalb des Subgenus Chamaecerasus stehen die Blüten immer zu zweit aus der Blattachsel, wie bei Lonicera japonica. Beim Subgenus Caprifolium stehen die Blüten in ein oder mehreren dicht beieinanderstehenden Kränzen, wie bei Lonicera periclymenum. Eine Anzahl von Arten sind (halb) wintergrün und viele duften sehr stark. Die Blütenfarbe variiert von weiss, cremefarben, gelb, purpurrosa bis rot. Die beerenförmigen Früchte sind schwarz, orange oder rot. Von den circa 30 aziatischen sorten haben wir 11 in der Sammlung, wobei die sehr seltene Lonicera macranthoides. In Nordamerika kommen 12 Arten vor, von denen 9 in der Sammlung vorhanden sind, wie die seltene Lonicera pilosa aus Mexico. Die 6 europäischen Arten sind komplett vorhanden. Die Sammlung umfasst zur Zeit 25 Arten, 7 Hybriden und 37 Kultursorten. Mehr Information hierzu können Sie finden auf der Website von Herrn A. Laros, der die Sammlung pflegt: www.lonicera.nl Inventarislijst hier.

 

Abelia

Die Sammlungt Abelia wurde aufgebaut aus Neugierde nach der Winterhärte dieser eleganten, sommerblühenden Strächer. Zu Anfang pflanzten die Abelien geschützt vor unser Gewäshaus im Gartencenter. Diese geschützte Lage erwies sich im Nachhinein als nicht wirklich notwendig, da die meisten Arten und Sorten ausgezeichnet mit unserem Klima zurechtkommen. Frieren sie in einem strengen Winter zurück, treiben sie in der Regel danach wieder problemlos aus. Gerade in den Sommermonaten ist das Angebot an blühenden Sträuchern nicht besonders gross, darum sind die wintergrünen oder auch sommergrünen Abelien ein wertvolle Ergänzung im Garten. Eine Liste der Sammlung finden Sie hier.

Sarcococca

Die Sarcococca-Sammlung kann man sehen als eine Erweiterung unserer Buxussammlung, denn die Pflanzengeschlechter Buxus und Sarcococca sind schliesslich eng miteinander verwandt und Teil der Buxuceae. Dies ist ein Pflanzengeschlecht, bei dem die Nomenklatur, die Namensgebung und die Klassifikation, die wissenschaftliche Einteilung, immer sehr undeutlich gewesen sind. Dank einer wissenschaftlichen Studie unseres Mitarbeiters Arjan Laros, publiziert in Dendroflora, ist mehr Klarheit entstanden. In den zurückliegenden 20 Jahren haben wir die meisten Sarcococca Arten und Sorten gesammelt und nunmehr auch indentifiziert und korrekt benannt. Die Sammlung umfasst jetzt mehr als 10 Sorten und beinahe alle Sorten. Interessanter Weise hat sich so herausgestellt, dass auch die grösserwerdenden asiatischen Sorten, wie Sarcococca orientalis und wallichii offenbar in unserem Klima recht gut gedeihen können. Vor allem S. orientalis, die genau wie die anderen Arten gut duftenden Blüten hat, scheint eine grosse Bereicherung für die Gartenkultur zu sein. Hübsche wintergrüne und herrlich duftende Sträucher können wir schliesslich gut im Garten gebrauchen! Eine Liste der Sammlung finden Sie hier.